_Literatur
_Landschaft
_Perspektivwechsel

Ein studentischer Abend

Zwischen Text & Raum

Ruder

 Ein Abend voller Worte, Erinnerungen und Perspektiven am Wissenschaftshafen

Am 14. Juli 2025 verwandelte sich die Hafentreppe am Wissenschaftshafen Magdeburg in eine Bühne für Literatur, Forschung und kreative Auseinandersetzung. Unter dem Titel „Was passiert, wenn Literatur zurückschreibt?“ lud der Lehrstuhl für Anglistische Kultur- und Literaturwissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität zu einem besonderen Abend ein, der Raum, Erinnerung und Sprache miteinander verknüpfte.

Im Zentrum standen die Ergebnisse zweier Seminare des Sommersemesters 2025, in denen Studierende sich auf forschende und künstlerische Weise mit Literatur und Raum auseinandersetzten.

Das Seminar „The Empire Writes Back“ widmete sich literarischen Gegenstimmen zu britischen Klassikern. Studierende untersuchten Texte von Autor:innen aus ehemaligen Kolonien, die die bekannten Geschichten aus neuer Perspektive erzählen. Es ging um Brüche, um das Sichtbarmachen kolonialer Kontinuitäten – und um die Möglichkeiten der Heilung durch narrative Aneignung. In Lesungen und Performances präsentierten die Teilnehmenden eindrucksvoll, wie kraftvoll dieses „Zurückschreiben“ sein kann.

Das zweite Seminar „Affective Landscapes“ öffnete den Blick auf Räume, die nicht nur geografisch, sondern emotional erlebt werden. Auf sechs Exkursionen durch Magdeburg und die Umgebung sammelten die Studierenden Eindrücke, Geschichten und Stimmungen, die sie in literarische Formen übersetzten. Essays, Installationen und poetische Reflexionen machten erfahrbar, wie Orte zu Projektionsflächen und Sinnbildern werden – und wie sehr Wahrnehmung von Gefühl geprägt ist.

Mit diesem literarischen Abend hat der Lehrstuhl gezeigt, welches Potenzial in der Verbindung von universitärer Lehre, kreativer Praxis und öffentlichem Raum liegt. Die Hafentreppe wurde nicht nur zum Ort der Präsentation, sondern selbst zum Lernraum – voller Stimmen, Erinnerungen und Zukunftsfragen.

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