transSUSTAIN
ImpuLs

Das Fehlen dringend benötigter medizinischer Produkte in Kombination mit Lieferengpässen wichtiger Komponenten rund um den Globus wirft einen neuen Blick auf die Fertigung von Medizintechnik in ressourcenbeschränkten Situationen. Daraus resultiert der immer stärkere Bedarf an Gesundheitstechnologien und medizinischen Geräten, die einen deutlichen frugalen Ansatz zeigen. Frugale Produkte und Dienstleistungen sind funktional, günstig und für die Bedürfnisse des Anwenders entwickelt. Erreicht wird dies beispielsweise durch das Weglassen überflüssiger, vom Kunden nicht genutzter Funktionen und Merkmale. Die Initiative transSUSTAIN hat genau diese Entwicklung im Fokus: Sie erarbeitet eine ganzheitliche Methode, um nachhaltige und frugale Medizintechnik von der ersten Idee bis zur Umsetzung gezielt zu entwickeln.
Ein Schwerpunkt ist dabei die Nachhaltigkeit, die darauf abzielt, über den gesamten Lebenszyklus Energieverbräuche zu senken, Abfall zu minimieren und die Lebensdauer von Medizinprodukten zu maximieren. Gleichzeitig sieht die Initiative in der Kombination eines methodischen Ansatzes für frugale Innovation mit Digitalisierung ein großes Potenzial, über den gesamten Lebenszyklus von Produkten die Ressourcennutzung zu optimieren, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, um Produkte und Dienstleistungen leistungsfähiger und inklusiver zu machen. Die Forschungs- und Innovationsaktivitäten der Werkstatt werden vor allem im Wissenschaftshafen Magdeburg und insbesondere in der Elbfabrik des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und –automatisierung IFF durchgeführt, wo ein breites Spektrum an digitalen Ansätzen abgedeckt werden kann.
Das Fraunhofer IFF, der Lehrstuhl für Produktionssysteme und -automatisierung der Universität Magdeburg und ein regionaler Anwendungspartner arbeiten in der Werkstatt transSUSTAIN gemeinsam an frugaler Medizintechnik, die zu den Bedürfnissen in Sachsen-Anhalt passt.
IM FOKUS
Methodik
Im Fokus steht dabei die Entwicklung einer innovativen und nutzerorientierten Methodik für den gesamten frugalen Innovationsprozess in der Medizintechnik, einschließlich der Optimierung des Gesamtsystems und der Entwicklung von nachhaltigen und frugalen Medizinprodukten und Produkt-Service-Systemen.
Pilotprojekte
Pilot-Entwicklungsprojekte wenden die entwickelte Methodik an und erproben und evaluieren die entwickelte Medizintechnik, wobei der Fokus auf der Kostensenkung, der verbesserten Zugänglichkeit und der Reduzierung der Umweltbelastung durch spezifische Leistungsindikatoren (KPIs) liegt.
Transferkonzept
Ein Transferkonzept mit verschiedenartigen zielgruppengerechten Formaten, sensibilisiert und qualifizieren regionale Akteure für den Nutzen und ermöglichen so einen Transfer in die Praxis.
White Paper: Neue Märkte
erschließen mit frugaler Medizintechnik
Das White Paper von Dr. Maria Marina Zempeltzi und Dr. Aida Hajizadeh aus der Werkstatt transSUSTAIN beleuchtet, wie frugale Innovationen neue Wege für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung eröffnen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie durch bedarfsgerechte, kosteneffiziente und nachhaltige Medizintechnik insbesondere in strukturschwachen Regionen neue Versorgungsmodelle entstehen können.
Das Papier zeigt strategische Ansätze, Forschungszugänge und erste Umsetzungspfade hin zu einem frugalen MedTech-Ökosystem auf – mit dem Ziel, medizinische Innovationen zugänglicher und resilienter zu gestalten.
Magdeburg im Oktober 2025DOWNLOAD
Frugale Innovation
Gerade in Krisenzeiten ist es für Unternehmen unerlässlich, Kundenbedarfe richtig einzuschätzen und einen klaren Fokus auf relevante Kernfunktionen zu legen. So gelingt nicht nur die Entwicklung schlanker Einstiegslösungen; auch das hochwertige Segment profitiert von einem guten Verständnis über Trends und Anforderungen von Käufern und Endnutzern.
Frugale Innovationen zielen ab auf einfache, erschwingliche und nachhaltige Lösungen. Der Erklärfilm stellt die Besonderheiten dieser Art der Innovation vor und erklärt, warum die meisten Geräte heute noch viel zu kompliziert sind, warum einfache oft auch bessere Lösungen sind und wie ein frugales Mindset dem gesamten Portfolio von Firmen zugute kommt